Uns geht’s bestens
Wie geht es dir? - Eine einfache Alltagsfrage, die aber oft wenig Wahrheit, dafür umso mehr Lüge in sich birgt. Janine und Lili gehen der beliebten Begrüßungsflos-kel heute mal auf den Grund: Inwiefern wird die Frage in unserer Gesellschaft über-haupt noch wahrheitsgemäß beantwortet? Wollen wir eine ehrliche Antwort wirklich hören? Oder wiegt die Realität vielleicht viel zu schwer? Passt sie offline eventuell gar nicht mehr in unsere Instagram-Filtergesellschaft hinein? Dürfen wir heute viel-leicht gar nicht mehr offen sagen, dass es uns nicht gut geht, weil ja immer alles toll sein muss? Der Urlaub? - Blendend. Die Kinder, die Partnerschaft? - Bestens! Der Job? - Nie lief es besser. Alles bestens, uns geht’s bestens. Oft sind wir heute Meis-ter:innen der Selbstdarstellung. Sogar unter den allerbesten Freund:innen spielt man sich heute die rosaroten Wattebälle nur so zu. Es muss einem ja gut gehen, weil es den anderen auch gut geht. Ich muss gut aussehen; die anderen sehen ja auch gut aus. Ich muss ein gutes Elternteil sein, die anderen machen das auch perfekt. Man möchte eben mithalten. Dabei ist „gut“ heute nicht mal mehr gut genug. Per-fekt muss es sein. „Gut“ ist nur noch die kleine Schwester von „scheiße“. Puh. Was für ein Druck. Forscher fanden heraus: "Alles bestens, es geht mir gut“ ist die häu-figste Lüge, die Menschen einander erzählen. Selbstmarketing boomt. Da stellt sich die Frage: Wie sieht es in der Beziehung im Kunz’schen Kosmos aus? Machen Jani-ne und Lili bei dem Trend mit? Für Psychologen ist eines bereits klar: “Selbstlügen machen das Leben erträglicher. Wir brauchen sie, um nicht nur mit anderen, sondern auch mit uns selbst klar zu kommen. Für ein gesundes Selbstwertgefühl und eine positive Grundeinstellung zum Leben ist es sogar unerlässlich, dass wir nicht jeden Tag schonungslos ehrlich zu uns selbst sind.“ (Prof. Werner Stangl, Uni Linz). In diesem Sinne: Spannt eure perfekten Lauscher auf und genießt die beste Folge des Jahres…
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